Hoffmann und Wittgenstein

Hoffmann und Wittgenstein
Die Wiener Moderne um 1900 in Hohenberg

Der Industrielle Karl Wittgenstein gehörte zu den erfolgreichsten Unternehmern der späten Donaumonarchie. 1877 wurde er Direktor der Teplitzer Walzwerke in Nordböhmen und 1887 übernahm er die St. Egydi Eisen- und Stahl-Industrie-Gesellschaft. Am Höhepunkt seines Erfolges beschloss Wittgenstein 1898 seinen gesamten Industriebesitz zu verkaufen, um mit dem Erlös umfangreiche Forstgüter in Hohenberg zu erwerben.

Schon als Unternehmer war er in mit dem Wiener Künstlerkreis der Moderne eng verbunden. Wie einige andere Vertreter des ökonomisch potenten Großbürgertums wurde Wittenstein zum Mäzen der radikalen Kunsterneuerer. Für die Errichtung seines Forstamtes samt Wohnhauses in Hohenberg engagierte Wittgenstein den aufstrebenden Architekten Josef Hoffmann, den Mitbegründer der Wiener Werkstätte. Weiters wurde Hoffmann mit der Umgestaltung des Wittgenstein`schen Landhauses auf der Bergerhöhe sowie der Hochreith beauftragt.

Damit entstand in Hohenberg ein einzigartiges Architektur-Ensemble mit den allerersten Bauten und Interieurs des später weltbekannten Architekten Josef Hoffmann. Die Filmchronisten besuchten die nach wie vor im Besitz der Familie Wittgenstein stehenden Architekturdenkmäler und zeichnen deren Nutzungsgeschichte bis heute nach.

Film: Alina Strasser, Benedikt Sturmlechner