Hainfeld brennt
Die Zerstörung der Stadt 1945
Im April 1945 herrschten in Hainfeld apokalyptische Zustände. SS-Verbände kämpften gegen russische Truppen, Menschen flohen aus den zerstörten Häusern und KZ-Häftlinge wurden durch Stadt getrieben. Am 19. und 20. April, also rund um den Geburtstag Hitlers, gingen ganze Häuserreihen in Flammen auf. Wie sich herausstellte, wurden die Gebäude von den SS-Truppen in Brand gesetzt. Flüchtende Menschen bargen ihre Habseligkeiten auf Handwägen und mit bloßen Händen; die auf den Straßen liegenden Toten wurden notdürftig in der Erde verscharrt.
Neben Wiener Neustadt zählte Hainfeld im Mai 1945 zu den am meisten zerstörten Städten Niederösterreichs, von 62 Wohn- und Geschäftshäusern und 14 Bauernhäusern blieben nur mehr Ruinen, der gesamte Stadtkern wurde praktisch dem Erdboden gleich gemacht. Ein historisches Filmdokument zeigt die dramatischen Stunden, als es hieß: Hainfeld brennt! Die Filmchronisten trafen Zeitzeugen, die diese Schicksalstage in Hainfeld hautnah erlebten. Und die mitansehen mussten, wir ihre Häuser und ihre Stadt in den letzten Kriegstagen praktisch ausgelöscht wurden.
Film: Herwig Niederer, Georg Watschka
© Original TV, 2018